Praktikum Erziehungswissenschaften Südafrika

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Praktikum Erziehungswissenschaften Südafrika

Erfahrungsbericht von Christina, Studentin: Praktikum Erziehungswissenschaften in Südafrika von Februar bis März 2020 

Während ihres Studiums im Studiengang Erziehungswissenschaften an der Uni Augsburg hatte Christina die Möglichkeit zu einem Auslandspraktikum. Ursprünglich sollte ihre Praktikum 8 Wochen dauern – aufgrund der Covid-19 Krise und des damit verbundenen Lockdowns in Südafrika, musste sie ihren Aufenthalt vorzeitig abbrechen. Hier berichtet sie von ihren Erfahrungen im Projekt Soziale Arbeit in Kapstadt.

Warum hast du dich für ein Praktikum in Südafrika erschienen? Welche Ziele hattest du dir für deinen Aufenthalt gesteckt, welche Erfahrungen hast du dir erhofft?

Ich wollte einen Teil des Pflichtpraktikums meines Studiums in Südafrika abhalten, da ich gerne Arbeit und Reisen verbinden wollte und mich für den Bereich Entwicklungshilfe sehr interessiere, welchen man nur durch eine praktische Erfahrung kennenlernen kann und nicht durch Theorieinhalte in der Uni.

Wie sah ein typischer Arbeitstag im Projekt aus? Mit welchen Aufgaben wurdest du betraut?

Wir haben jeden Tag um 9:00 Uhr morgens angefangen zu arbeiten. Montags haben wir tagsüber den Women’s Workshop für Dienstag fertig vorbereitet und haben abends von 16:30 Uhr bis 18:00 Uhr beim Fußballtraining mitgeholfen (Aufwärmen, Stretchings usw.). Das Fußballtraining der U12 hab ich immer montags und mittwochs zur selben Zeit besucht. Dienstags haben wir an den Vormittagen den Workshop mit den Frauen aus der Nähwerkstatt abgehalten und den Workshop für die Life Skills Klasse am Mittwoch vorbereitet, welcher dann jeden Mittwoch vormittags stattgefunden hat. Dienstags und donnerstags bin ich bis 17:00 Uhr in der Arbeit geblieben, freitags bis 16:00 Uhr. Mittwoch Nachmittag bis Freitag haben wir uns meist damit beschäftigt, neue Ideen für die Workshops der nächsten Wochen zu finden. Außerdem bin ich an freien Nachmittagen mit der Fußballgruppe der Kinder aus dem Aftercare-Programm von ca. 15:00-16:00 Uhr mit auf den Sandplatz zum freien Spiel gegangen. Ein Workshop für die Eltern der betreuten Kinder sollte jede dritte Woche stattfinden, wir konnten diesen aber durch die gegebenen Umstände nur einmal abhalten.

Neben diesem typischen Tagesablauf hatten wir am 12.03. ein Event zum International Women‘s Day, für welchen ich auch einen Einstieg über die geschichtlichen Hintergründe und dessen Entstehung vorbereitet habe. In meiner dritten Woche hatte mich die Projektleiterin auch gebeten, die Recherche und Planung für ein neues Programm zum Thema Umwelt zu übernehmen, jedoch habe ich in der kurzen Zeit, die uns geblieben ist lediglich den Rechercheanteil fertigstellen können. In der letzten Woche haben wir dann noch eine Informationsveranstaltung zur Aufklärung über Covid19 vorbereitet und mit den Frauen der Einrichtung, sowie den Eltern aller Kinder durchgeführt. In abgeänderter Form haben wir diese Informationen dann auch leicht verständlich an die etwas älteren Kinder weitergegeben. Um die gesamte Gemeinschaft von Vrygrond informieren zu können, habe ich noch Infoflyer über das Virus erstellt, welche von den Mitarbeitern der Einrichtung dann im Township verteilt haben.

Wie hat dir dein Praktikum gefallen? Hast du deine Ziele erreichen können?

Ziele oder Erwartungen hatte ich vor dem Praktikum kaum, da ich mich gerne überraschen lassen wollte. Ich bin sehr begeistert von der Arbeit, die die Einrichtung leistet. Es hat mich immer wieder sehr glücklich gemacht zu sehen, wie man Personen in der Einrichtung wirklich helfen konnte. Besonders bei der Life Skills Klasse beispielsweise hat man die Entwicklung der Teilnehmer sehr gut beobachten können und einige haben uns auch zum Abschluss erzählt, dass sie durch die Teilnahme an dem Programm nun einen Job bekommen haben.

Was waren die Highlights? Was war schwierig?

In meiner ersten Woche haben wir mit den Frauen eine Fashion-Show veranstaltet, bei der sie den Schmuck präsentieren konnten, den sie selbst in ihrer Werkstatt fertigen. Diese Veranstaltung hat mir sehr viel Spaß gemacht und war eine super Möglichkeit für mich, die Teilnehmer in einem entspannten Umfeld kennenzulernen. Die Workshops waren auch jede Woche ein kleines Highlight, weil die Frauen so unglaublich dankbar waren und immer sehr viele Geschichten aus ihrem eigenen Leben erzählt haben, wodurch sie gezeigt haben, wie sehr sie jedem einzelnen der Volunteers vertrauen.

Schwierig war öfters die Kommunikation zu unseren Vorgesetzten, da man keine genauen Arbeitsanweisungen bekommen hat und somit ab und zu improvisieren musste. Für mich war das allerdings nur in den ersten beiden Wochen etwas anstrengend, danach habe ich daran gewöhnt und habe auch gelernt Aufgaben selbst in die Hand zu nehmen und eigene Vorschläge zu bringen.

Wie waren das Arbeitsklima und die Betreuung durch den Arbeitgeber?

Ich habe mich mit den Mitarbeitern der Einrichtung sehr gut verstanden. Ich fand es nur schade, dass ich nicht alle so richtig kennenlernen konnte, da ich keine Zeit mehr hatte, mir auch deren Bereiche anzusehen.

Jetzt, am Ende deiner Mitarbeit, würdest du sagen, dass du ein besseres Verständnis von Gemeindeentwicklungsarbeit sowie Jugend- und Sozialarbeit in Südafrika hast?

Ja ich habe gelernt, dass es bei den meisten sehr an einer grundlegenden Allgemeinbildung mangelt, die wir in Deutschland oder gesamt Europa meist schon durch unsere Familien erfahren. Umso mehr hat es mich gefreut, den Menschen dort diese Grundkenntnisse über Gesundheit, Geografie, Biologie… beizubringen. Auch die Art, uns für die Workshops zu danken fand ich unglaublich toll, da man wirklich das Gefühl hatte, etwas Sinnvolles gemacht zu haben, dass den Teilnehmern auch persönlich ein wichtiges Anliegen ist.

Außerdem hat es mich besonders bei den Kindern überrascht und sehr berührt, wie glücklich diese waren, wenn man nur kurz mit ihnen gespielt, sie umarmt oder getragen hat. Ich hatte das Gefühl, dass man ihnen durch ein bisschen Aufmerksamkeit und Zuneigung schon helfen konnte. In dieser Hinsicht hat mir auch die Projektleiterin erzählt, dass diese Zuwendung den Kindern auch wirklich so wichtig sei, da diese zuhause oft fehlt und man den Kindern dadurch helfen kann, glücklicher zu sein.

Welches sind die wichtigsten Erfahrungen und Eindrücke, die du aus deiner Zeit in Südafrika mitnimmst?

Ich fand es sehr schade, dass die meisten meiner noch geplanten Ausflüge nicht mehr stattfinden konnten. Dennoch habe ich auch in den vier Wochen schon ein paar Dinge unternommen und finde besonders in Muizenberg gibt es sehr viele Aktivitäten und Möglichkeiten, mit anderen Freiwilligen in Kontakt zu kommen. Da ich ein riesen Fan von Wasser bin, war für mich eine der schönsten Erfahrungen bei schönem Wetter direkt nach der Arbeit zum Strand zu fahren um im Meer zu schwimmen. Auch die Sonnenuntergänge in der Gegend haben mich sehr beeindruckt.

Was hat dir gefallen, was war schwierig?

Besonders gefallen hat mir die Art der Südafrikaner. Die Gelassenheit gegenüber Dingen, die nicht allzu wichtig sind und eine allgemein sehr positive Einstellung gegenüber anderen. Auch die Offenheit, dass Verkäufer in einem Geschäft auch nette Gespräche anfangen oder einen sogar wiedererkennen wenn man in nächsten Woche wieder kommt.

Anfangs hat es etwas gedauert mich an den Linksverkehr zu gewöhnen, auch wenn ich nicht gefahren bin, aber schon beim Straße überqueren oder als Beifahrer, aber das ist ja in jedem Land mit Linksverkehr so.

Wie hast du in Südafrika den täglichen Transport zur Arbeit bewerkstelligt? Hattest du während deiner Zeit in Südafrika ein Auto gemietet? Was empfiehlst du anderen in Bezug auf ein Auto?

Ich habe mit zusammen mit einer weiteren live&learn Teilnehmeri  ein Auto gemietet, dass ich aber leider in der Zeit gar nicht mehr gelernt habe zu fahren. Ich würde ein Auto aber in jedem Fall empfehlen, da es nicht nur den täglichen Transport zur Arbeit erleichtert, sondern auch die Freizeitgestaltung viel flexibler und unabhängiger macht.

Wie hast du das Thema persönliche Sicherheit/Kriminalität empfunden? Was würdest du anderen Praktikanten/Freiwilligen dazu raten?

Ich habe mich die meiste Zeit sehr sicher gefühlt. Solange man sich an gewisse Regeln hält, wie beispielsweise nicht im Township rumlaufen, sich nicht alleine aufzuhalten oder seine Wertsachen am Körper zu tragen, kann man sich genauso sicher fühlen, wie in anderen Großstädten.

Wie hast du gewohnt?

Ich habe ein Zimmer in einer Unterkunft in Muizenberg gemietet, die ihr mir empfohlen habt. Dort haben noch drei andere Mitbewohner gewohnt. Es war eine super Möglichkeit direkt bei der Ankunft Bekanntschaften zu machen und nachdem wir uns alle gut verstanden haben, war es auch einfach mit den Mitbewohnern etwas zu unternehmen.

Die Betreuung durch das live&learn vor der Abreise und vor Ort:

Die Betreuung vor Abreise war sehr gut und die Vorbereitungen haben auch mit ausreichend Zeit vor der Abreise begonnen. Das Infopaket war sehr hilfreich, besonders auch um Ausflüge zu planen. Vort Ort war ich sehr froh, dass ich euch hatte, insbesondere während der Corona Krise. Ich war sehr froh, dass ich mich auch wegen des Arztbesuchs an euch wenden konnte und ihr mir damit so gut geholfen habt. Ich hatte zuvor doch einige Schwierigkeiten gehabt, einen passenden Arzt zu finden, da wir bei ein paar Ärztehäusern bereits telefonisch abgewiesen wurden.

Warum hast du dich für live&learn entschieden? 

Ich habe mich für euch entscheiden, da die Website sowie die ersten Mails einen sehr vertrauenswürdigen Eindruck erweckt haben, auch dadurch, dass es sich nicht um eine riesige Organisation mit unendlich vielen Mitarbeiten handelt, sondern um eine kleine Organisation, die somit ihre Freiwilligen kennt.

Auslandspraktikum Südafrika Soziale Arbeit

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